Wie gehe ich mit einem Borderliner um – Informationen für Angehörige



Menschen mit einem Borderline – Syndrom stehen meistens unter einer extremen Hochanspannung und haben in Ihrer Vergangenheit schon oft leiden müssen. Deswegen sollte man mit Betroffenen nur über die Krankheit sprechen, wenn sie nicht gerade aggressiv sind oder sich gar selbstverletzen. Eine gute und offene Kommunikation ist das A und O. Man sollte dem Borderliner niemals Vorwürfe machen sondern immer in der „Ich-Form“ sprechen. Beispielsweise „ich mach mir grosse Sorgen um dich, wenn du dich verletzt.“ „Was können wir dagegen tun?“ So fühlt sich der Betroffene in Sicherheit und man gibt ihm keine Angriffsfläche. Wie bereits erwähnt, jedes Wort wird von Borderline – Patienten auf die Goldwaage gelegt und kann schnell zu Missverständnissen oder unkontrollierten Gewaltausbrüchen führen. Der Borderliner will mit seinem Verhalten niemals sein Umfeld verletzen sondern immer nur sich selbst. Meistens haben die Betroffenen sogar extreme Schuldgefühle und fühlen sich von Familien und Freunden meist unverstanden.
Was können die Angehörigen dann tun? Sich von der Krankheit ganz klar abgrenzen! Eine gesunde innerliche Distanz hilft oft. Jeder Mensch reagiert auf das Verhalten der Borderliner anders. Viele ärgern sich darüber, andere machen sich selber Vorwürfe, weil sie in einer elendige Ohnmacht sind und dem Betroffenen nicht helfen können. Borderliner können sich jedoch nur selber helfen und sich helfen lassen. Keiner kann dem Erkrankten seine angeeigneten Verhaltensmuster ändern – nur der Borderliner selbst ist dazu in der Lage. Wenn die Angehörigen dies erkennen, hilft dies auch dem Erkrankten und die Situation ist nicht mehr so angespannt.
Fünf persönliche Tipps für Angehörige und Freunde:

-          Eigene Grenzen setzen und erkennen! Sich zuerst um sich und seine eigenen Probleme kümmern. Es hilft niemanden, wenn man selber einen schrecklichen Tag gehabt hat bringt es nichts schon mit einer negativen Grundeinstellung ein Gespräch mit einem Borderliner zu führen.
-          Dem Erkrankten ebenfalls klare Grenzen setzen und auch die Meinung sagen. Es dürfen negative Gefühle zugelassen werden. Man sollte hier jedoch darauf achten wie man es sagt und einen angemessene Tonlage wählen.
-          Akzeptieren, dass man den Borderliner und sein Verhalten/seine Gedanken nie ganz verstehen wird.
-          Den Erkrankten niemals mit Vorwürfen konfrontieren.
-          Niemanden in die Klinik zwingen. Falls jemand Hilfe benötigt sollte man den Borderliner niemals direkt darauf ansprechen. Von anderen Betroffenen und deren Erfolgen zu berichten kann dem Erkrankten deutlich machen, dass es eventuell der richtige Weg wäre.
-          Rückschlage akzeptieren! Keiner kommt nach einer zehn wöchigen DBT – Therapie geheilt aus der Klinik. Es braucht viel Geduld und Akzeptanz dafür, dass der Betroffene seine jahrelangen Verhaltensmuster nicht von heute auf morgen geändert hat.
-          Falls man merkt, dass man die Beziehung nicht mehr aufrecht halten kann -  sollte man sich komplett von der Betroffenen Person distanzieren.

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